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Time Out - Auf Konsum sollte das Leben nicht ausgerichtet sein

Eine Einladung aus dem Blockupy–Bündnis an die Besucher_innen der Sommerwerft

Danke erstmal für die Organisation und die Einladung zur diesjährigen Sommerwerft!
Wir sind von NoTroika Rhein-Main, dem lokalen Netzwerk von Blockupy. Wir freuen uns sehr, dass hier im Schatten der neuen Europäischen Zentralbank (EZB) ein so vielseitiges, kostenloses und selbst organisiertes Kulturfest stattfindet. In der kommerziali- sierten Event-Zone Frankfurt ist das alles andere als selbstverständlich. Die Sommerwerft verkündet entsprechend selbstbewusst: „auf Konsum ist das Leben nicht ausgerichtet“. Das Festival soll „entschleunigen, durchatmen, staunen und inspirieren lassen“, um das alltägliche „Gefühl der Ohnmacht“ zu überwinden.
Wir kennen die Bedeutung solcher Orte und wünschen uns mehr davon! Die Realität ist aber: Unkommerzielle Zonen werden verdrängt und beschränkt. Millionen Quadratmeter stehen leer, aber soziale und politische Freiräume gibt es kaum. Ein Beispiel ist das gemeinschaftliche Wohnprojekt Philosophicum am geplanten Kulturcampus in Bockenheim. Über 150 Personen haben sich zusammen gefunden, um Wohnen als solidarisches und demokratisches Miteinander zu realisieren. Trotz diverser Lippenbekennt- nisse legt die Stadtplanung dem Projekt möglichst viele Steine in den Weg: Die Stadtentwicklung folgt offensichtlich anderen Regeln!
Passend dazu fragt das Antagon-Theater in dem aktuellen Stück ‚Time-Out‘: „In welcher Zeit leben wir? Was bestimmt den Rhyth- mus unseres Lebens?“ Wir finden diese Fragen sehr wichtig, denn sie bestimmen unsere Position zur Gesellschaft. Sie sind nicht einfach oder banal, sondern regen zum Weiterdenken an:
In welchen strukturellen Verhältnissen leben wir? Wer verfolgt welche Interessen? Wie ist Widerstand möglich?

Hier in Frankfurt, in einem Zentrum des europäischen Kapitalismus, sind diese Fragen sehr anschaulich: Der Neubau der EZB wird wie ein Raumschiff in das Ostend gepflanzt und sorgt für steigende Mieten und Verdrängung. Die EZB verwaltet als scheinbar neutraler Akteur die Interessen des Kapitals und fördert die wachsende soziale Ungleichheit. Auch ‚Fraport‘ wuchert ungebremst weiter und steht für die Logik des höher-schneller-weiter, trotz dramatischer Klimaprognosen. Diese Entwicklungen sind Ausdruck kapitalistischer Strukturbedingungen unserer Gesellschaft.
Gerade in Frankfurt lassen sich klare Akteur_innen ausmachen und benennen, die vom Leid und der Unterdrückung von Menschen unmittelbar profitieren: Abschiebe-Airlines wie Air Berlin, Rüstungsförderer und Lebensmittelspekulanten wie die Deutsche Bank, Profiteure der ausbeuterischen globalen Bekleidungsindustrie oder die Lohnräuber auf den örtlichen Baustellen. Mit Blockupy wollen wir den Widerstand gegen diese und weitere Zustände verbinden – in der Überzeugung, dass nur so eine emanzipatorische Antwort auf diese Fragen gefunden werden kann.

Im Theaterstück ‚Time-Out‘ werden Sehnsüchte und Träume angesprochen und ein utopisches Denken angeregt. Ohnmacht, Burnout und gefühlte Alternativlosigkeit dagegen sind weit verbreitet. Wir tragen utopische Vorstellungen in reale politische Ausein- andersetzungen! Visionen einer besseren Gesellschaft fassen wir mit Slogans zusammen, wie ‚die Häuser denen die sie brauchen!‘, ‚Bleiberecht für alle!‘, oder ‚Demokratisierung aller Lebensbereiche!‘ Ein gutes Leben für alle muss unser Maßstab sein.
Festivals wie die Sommerwerft, die erst durch das Engagement unzähliger ehrenamtlicher Helfer_innen entstehen, können Erlebnisse und ein kollektives Miteinander schaffen und Alternativen kreativ aufzeigen. Ein kleiner Ausbruch aus dem rationalisier- ten und kommerzialisierten Alltag wird ermöglicht. Das ist total politisch! Betrachten wir solche Projekte als gelebte Commons, die uns durch kollektive Gestaltung bereichern und auf eine andere, solidarische Gesellschaft verweisen!
Auch Blockupy steht für Time-Outs: teilweise Time-Outs des kapitalistischen Normalbetriebs. Wir wollen Krisenfolgen benennen, Krisenakteure markieren, Utopien sichtbar machen.
In ‚Time-Out‘ von Antagon wird „expressives Körpertheater, mit eigens komponierter Livemusik, Projektionen, Stelzen, Elementen des Butho-Tanzes, spektakulären pyrotechnischen Effekten und einem finalen Feuergemälde“ versprochen.

Für die Eröffnung des Neubaus der europäischen Zentralbank im Winter wünschen wir uns einen ähnlich dynamischen Ausdruck. Ein vielfältiges und entschlossenes Time – Out an die kapitalistischen Eliten Europas! Wir laden euch ein, dabei zu sein! Schließlich bleibt noch viel zu tun, damit die Frage ‚Wer bestimmt den Rhythmus unseres Lebens?‘ mit Wir! beantwortet werden kann.

Blockupy bei der Sommerwerft

Infostand und Ausstellung am 20.7., 27.7. und 3.8. : Wir wollen mit euch ins Gespräch kommen, Fragen aufwerfen und beantworten, Basteln, Malen und vieles mehr.
Kommt vorbei, wir freuen uns auf euch.

Aktionstraining am 27.7. um 14Uhr Zur Vorbereitung der Eröffnung der neuen EZB veranstalten wir am 27.7. zum monatlichen Zaunspaziergang von NoTroika ein öffentliches Aktionstraining mit ‚Skills for Action‘. Ihr seid herzlich eingeladen, eure Protestformen am Zaun praktisch zu erproben. Eigene Ideen für kreativen Widerstand können eingebracht werden. Treffpunkt ist um 14 Uhr am Blocku- py-Pavillion an der Sommerwerft.

Die interventionistische Linke Frankfurt ist eine lokale Gruppe und Teil eines bundesweiten linksradikalen Organisierungsprojektes. Wir arbeiten unter anderem zu Krise, Prekarität, Recht auf Stadt und Feminismus. Wenn Du Lust hast zu uns Kontakt aufzunehmen, meld Dich unter: il-frankfurt [ett] radikallinks.org

NoTroika ist das lokale Bündnis für Blockupy in Frankfurt in dem u.a. auch die iL mitarbeitet. Das Bündnis freut sich über die Mitarbeit weiterer interessierter regionaler Gruppen und Einzelpersonen. Dazu stoßen könnt ihr bei offenen Treffen jeden 1. Freitag im Monat/18h/Studierendenhaus Bockenheim oder zum Zaunspaziergang jeden letzten Sonntag im Monat/14h/EZB-Neubau

Download: Flugblatt

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